Ahoi!

Seit einigen Tagen taucht der Name ‚Anke Domscheit-Berg‘ im Zusammenhang mit den Begriffen ‚Stadtrat‘ ‚Piratenpartei‘ und ‚Kandidaten‘ auf. Dies hatte zur Folge, dass uns, der zukünftigen Xhainer BVV-Fraktion, Intransparenz und Hinterzimmerklüngelei vorgeworfen wird.

Da ich glaube, dass ein großer Teil dieser Vorwürfe nur auf Grund von mangelnder Information und Hören-Sagen entstanden ist, möchte an dieser Stelle einen Kommentar, den Ralf Gerlich auf dem Blog der Linken geschrieben hat, nochmals posten.

Ich bitte alle, die dieses Thema interessiert, sich diesen Text durchzulesen und darüber nach zu denken.

Ralf schrieb:

„Wie kam es zu Anke? Längere Erklärung aber eigentlich ganz einfach:
Als klar wurde d. den Piraten evt. das Vorschlagsrecht f. einen SR zu steht haben wir begonnen darüber nachzudenken wer in Frage kommen könnte. Als wir bemerkten dass das Vorschlagsrecht strittig ist und evt.nur per längerem Rechtsstreit geklärt werden könnte haben wir nach einem möglichen Kandidaten gesucht, der auch eine Kompromisslösung zwischen Linke und Piraten hätte ermöglichen können. Der Wählerwille, der uns zur Drittstärksten Kraft im Bezirk gemacht hat sollte bei dem Vorschlag im Mittelpunkt stehen. Bei der Besetzung eines Stadtratspostens ist dies der Punkt, für mehr Transparenz in der Verwaltung zu sorgen.
In einem Gespräch zwischen Julia und mir sind wir Leute durchgegangen die im Bereich Open Government ordentlich Kompetenz aufweisen, dabei in der Lage wären eine Behörde zu leiten und in diese Richtung zu entwickeln. So sind wir auf Anke gekommen. Super fähig, keine Linke, kein Pirat (dass sie Grüne ist war zu dem Zeitpunkt unklar, ist aber auch egal), die Ideale Lösung um zusammen mit den Linken gemeinsam zu neuen Ufern aufzubrechen und den Wählerwillen mit zu nehmen. Julia hat angerufen, Anke (nicht wörtlich) wow, spannend und dann „kann ich mir vorstellen gesagt“. Habemus candidate.
Die beiden anderen Kandidaten wussten darüber Bescheid sowie auch alle zukünftigen BVV-Verordneten der Piraten Xhain und noch ein paar andere Piraten und Anke hat es glaube ich auch getwittert.
Nix kungel, nix geheim, einfach ein Vorschlag. Und einen Vorteil hat Anke auch nicht, da sie wie alle anderen Kandidaten vor der Basis der Xhainer Piraten bestehen muss, die die beiden anderen Kandidaten und deren Kompetenz richtig gut kennt (Andreas zum Beispiel ist u.A. einer der Hauptverfasser unseres Bildungsprogramms und alle wissen und schätzen das).
Ich hoffe, für Klarheit gesorgt zu haben.“

Ich hoffe dieser Text trägt zur allgemeinen Beruhigung bei.

Viele Grüße

Felix J. Just

 

Der Kommentar von Ralf Gerlich wurde das erste Mal veröffentlicht unter:

http://dielinkefk.wordpress.com/2011/09/30/uberraschung-im-bezirksvorstand-uber-piratenerkenntnis/#com-head

7 Kommentare

  1. 1

    Kleine Ergänzung:
    Wieso hat eigentlich noch niemand gefragt, wie die Namen Andreas Pittrich und Christian Löffelmacher auf der Liste theoretisch möglicher Kandidaten gekommen sind?

    • Kleine Antwort: Weil man von dem einen bisher nicht mal den Namen kannte, und bei dem anderen auch niemand twitterte „Oh super, Andreas Pittrich, find ich gut“, und keine Telepolis-Interviews mit Löffelmacher erscheinen, in denen er sich selbst ausführlich lobt? Weil man dadurch bischen den Eindruck hat, die wollen gar nicht wirklich und treten nur pro Forma an? Man kann natürlich in kleinen Gruppen zusammensitzen und überlegen, wer alles geeignet wäre, oder wen man geeignet findet, und da schon mal eine Vorauswahl treffen. Aber das ist, glaube ich, genau die Arbeitsweise, wie zb. Listenaufstellungen bei anderen Parteien gemacht werden. Oder Kanzlerkandidaten: vielleicht stimmt die Basis dann selbst nochmal drüber ab. Aber erst, nachdem die Medien lange darüber debattiert haben, dass Kandidat a ja total beliebt ist, genau der Richtige wäre, und Kandidat b, c oder d ziemliche Nullen sind, die doch niemand wählen würde. Und dann gibt es noch Meinungsumfragen, die sagen, Kandidat a wird gewinnen. Aber die Delegierten sind dann völlig frei in ihrer Entscheidung, was man daran sieht, dass Kandidat a nur 92,5 % erhält, und paar Leute auch für die anderen Kandidaten stimmen.

      Und daran erinnert mich das als Zuschauer alles bischen. Ohne dass ich da bösen Willen unterstellen würde, ich denke eher, sowas passiert einem, und dann merkt man es dann erst hinterher, wie man da in so einem Mechanismus landet. Aber dass es da Diskussionen geben würde, war doch erwartbar.

      • Jessica Zinn

        Es gibt sogar noch mehr Kandidaten. Manche überlegen wohl noch ob und wann sie sich vorstellen. Es werden wahrscheinlich bei der Gebietsversammlung Kandidaten auftauchen, die sich bisher garnicht gemeldet haben.
        Was sollen wir machen?
        Eine offizielle Voranmeldung für Kandidaten ausrufen?
        Die Basis entscheidet und solange es nicht irgendwas ganz bedeutsames, vorher unbekanntes gibt, was dagegen spricht, wird sich die Fraktion an die Vorschläge der Basis halten. Wer Stadtrat werden will muß sich bei der Gebietsversammlung den Fragen der Basis stellen. Natürlich kann es von Vorteil oder Nachteil sein, wenn Kandidaten vorher schon bekannt sind oder sich erst an dem Tag spontan melden. Wir werden es sehen.

  2. 2
    besorgterbuerger

    wie um alles in der welt kann man sich dieses potenziell trojanische pferd domscheit-berg ins boot holen? gerade ihr solltet doch wissen dass sie jahrelang exzellente kontakte zu den leuten pflegte, die auch von euch als antidemokratische elemente eingestuft werden. wollt ihr euch mit diesem vorschlag schon nach der ersten wirklich erfolgreichen wahl demontieren und offen zeigen, dass ihr die partei seid, die am allerschnellsten von allen bisherigen den kotau vor der „macht“ hinlegt?
    ALTER, WAS GEHT DENN DA AB? UM SOWAS ZU MACHEN HABT IHR MEINE STIMME NICHT BEKOMMEN!

  3. 3

    Also ich finde den Vorschlag gut. Ihr wird sicher eine Menge Gegenwind drohen, weil sie Domscheit-Berg heißt. Aber man muss zugestehen, dass sie sicherlich zu den qualifiziertesten Personen gehört, die man für den Job (Transparenz und technische Fortentwicklung in der Verwaltung) finden könnte.

    Kann mir aber leider vorstellen, dass Basis sie abschmettert, weil einige das Gefühl haben, dass sie der Basis vorgesetzt wird und eben weil sie Domscheit-Berg heißt und mal für McKinsey und Microsoft gearbeitet hat und die sind ja evil, wie man weiß… Hoffe aber, dass sich die Vernunft durchsetzt.

  4. 4

    Liebe Berliner Piraten,

    bitte nominiert kompetente Parteimitglieder für das Amt!
    Frau Domscheit-Berg macht mir Angst mit…
    …ihrer manipulativen Sprache
    …ihren Versprechungen
    …ihrem beruflichem Hintergrund
    …dem Schaden, den sie der PP schon jetzt durch ihre unter merkwürdigen Umständen zustande gekommene Nominierung zugefügt hat.

    Finger weg von dieser Kandidatin!

  5. 5

    Und noch ein Kommentar: schon die Erklärung von Ralf läßt bei mir einige Alarmglocken schrillen.
    Warum rekrutiert man Kandidaten bei anderen Parteien?
    Warum genau wird eine „Kompromißlösung“ mit den Linken gebraucht?

    Ich denke, hier sollte man sich stärker von anderen Parteien abgrenzen.

    Lieber langsam wachsen und auf Menschen mit Charakter setzen, die tatsächliche Erfolge im wirklichen Leben vorweisen können.

    Im Zweifel: auf dem ohnehin strittigen Posten verzichten.

Was denkst du?