Tempelhofer Ränkespiele auf dem Rücken von Flüchtlingen

Die PIRATEN Berlin sehen keine Notwendigkeit zur Änderung des THF-Gesetzes, um Flüchtlinge kurzfristig in Notunterkünften unterbringen zu können. Zum einen ist das 240.000 qm große Vorfeld des Flughafens für die geplanten Traglufthallen nebst sanitären Einrichtungen weitaus besser geeignet, als der durch das Gesetz geschützte Wiesenring. Zum anderen lässt §7 Absatz (1) des THF-Gesetzes genügend Spielraum, um in Verbindung mit dem ASOG die benötigte Sondererlaubnis auch für den Wiesenring zu erteilen.

Wenn der Senat eine Änderung des THF-Gesetzes plant, hat das nichts mit der Unterbringung von Flüchtlingen zu tun. Es handelt sich eindeutig um die Absicht, nach Ende der Flüchtlingsunterbringung eine Neuauflage des Masterplans für die Bebauung des THF zu ermöglichen. Dieses Vorgehen verzögert nur den Aufbau der temporären Unterkünfte und somit die Unterbringung der wartenden Flüchtlinge.

Die PIRATEN Berlin fordern hiermit den Senat auf, umgehend mit dem Aufbau der Notunterkünfte für die Flüchtlinge zu beginnen, und nicht auf deren Rücken zu versuchen, Parteiinteressen durchzusetzen.

Für die Errichtung angemessener Unterkünfte für Wohnungslose und Flüchtlinge wurden dem Senat von den Bezirken bereits im Frühjahr 60 Grundstücke zur Verfügung gestellt. Nach Angaben des Finanzsenators sollen bereits im März 2016 die ersten Gebäude bezugsfertig sein. Wir PIRATEN fordern, die bereits begonnenen Planungen umgehend voranzutreiben.

Auch die Piraten stehen am 29.11.2015 für das Klima auf, Treffpunkt 12 Uhr Hauptbahnhof

Einen Tag vor dem Klimagipfel in Paris findet am 29. November 2015 der global climate march statt. [1] An diesem Tag wird in der ganzen Welt demonstriert. Gemeinsam an zahlreichen Orten – für einen schärferen Klimaschutz.

Der Raubbau an der Natur wird heute mit unverminderter Härte fortgesetzt und den wirtschaftlichen Interessen der Großkonzerne geopfert. Es ist nicht erkennbar, dass diesem Spiel Einhalt geboten wird, so lange noch einige Tropfen Öl und wenige Stückchen Kohle zu fördern sind. Tatsächlich hat der weltweite Erdölverbrauch mit 4,2 Milliarden Tonnen im Jahr 2014 einen absoluten Rekord erreicht. [2]

Die Klimaschutzziele vergangener Gipfel wurden über Bord geworfen. Betroffen sind dabei gerade die ärmsten Länder, die nicht Verursacher des Klimawandels sind. Diese Menschen dürfen nicht länger unter dem Gewinnstreben der Industriestaaten leiden. Hatte sich die WHO im Jahr 2000 das Ziel gesetzt, die Anzahl hungernder Menschen weltweit bis zum Jahr 2015 auf 500 Millionen Menschen zu begrenzen, so wurde auch diese Zahl bei weitem verfehlt. [3]

Welchen Stellenwert Klimaschutz bei vielen Großkonzernen hat zeigt die VW-Krise. Sie steht symptomatisch für den Versuch, jede Art von gewinnbeeinträchtigender Klimaschutzregelung einfach zu umgehen, Hauptsache die Kasse klingelt.

Auch TTIP wird es uns in Zukunft noch schwerer machen, Klimaschutzziele durchzusetzen. Es muss damit gerechnet werden, dass internationale Schiedsgerichte zu Gunsten der auf entgangene Gewinne klagenden Konzerne entscheiden, so diese ihre Gewinnmargen durch ein neues Gesetz bedroht sehen.

Ziel des Protestes ist es, den Anstieg des CO2 Gehalts in der Atmosphäre nachhaltig zu begrenzen. Dies erfordert den Verzicht auf fossile Energieträger und den vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energien. Zukunftsweisende Wasserstofftechnologie und Wasserstoffchemie ermöglicht es dabei bereits heute, mit Hilfe von Photovoltaik nicht nur elektrischen Strom sondern auch direkt Wasserstoff als Brennstoff herzustellen, der als Energieträger für Heizung und Mobilität fungiert ohne Einschränkung an die Leistung von Heizung und Motoren bei gleichzeitig absolut neutraler CO2 Bilanz.

Wir demonstrieren gemeinsam für mehr Klimaschutz und gegen die Nutzung fossiler Energieträger. Wir demonstrieren gemeinsam für eine erneuerbare Zukunft.

PIRATEN schließen sich den Forderungen
des global climate march an:

* Wir wollen einen ambitionierten, verbindlichen und gerechten Klimavertrag in Paris.
* Wir wollen weltweit 100% erneuerbare Energien bis zum Jahr 2050 – sauber und naturverträglich.
* Wir wollen, dass Deutschland zügig mit dem schrittweisen Kohleausstieg beginnt, der spätestens 2040 abgeschlossen sein muss.

In unserem Grundsatzprogramm heißt es deshalb (S. 41): „Wir wollen eine langfristig sichere und umweltschonende Energie-Infrastruktur. Dies bedeutet eine Umstellung von endlichen Energieträgern auf generative und regenerative Energiequellen.“ [4]

Alle, die sich für Klimaschutz einsetzen, sollen gemeinsam auf die Straße ziehen. Lasst uns zusammen ein starkes Signal an die Bundesregierung und an die Klimakonferenz nach Paris senden! Die Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt müssen sich von den fossilen Energien verabschieden.

Sei dabei! Berlin. 29. November 2015. 12 Uhr. Hauptbahnhof.

Weitere Infos/Materialien:

* Materialien zum Download (Social Media Grafiken und das Logo) hier:
http://globalclimatemarch.de/de/materialien-und-tools-fur-die-mobilisierung/

* Die Mitfahrbörse ist hier zu erreichen:
http://klima.betrieben.de/mitfahrboerse/

* Die kostenlose Materialbestellung finden Sie hier:
https://www.campact.de/kohleausstieg/paris/material/

* Das Facebook-Event ist unter dieser Adresse zu erreichen
(mit der Bitte um weite Verbreitung):
https://www.facebook.com/events/960046327367976/

Quellen:
[1] http://globalclimatemarch.de/de/
[2] http://de.statista.com/statistik/daten/studie/40612/umfrage/welt-insgesamt—erdoelverbrauch-in-millionen-tonnen/
[3] http://de.wfp.org/hunger/hunger-statistik
[4] https://www.piratenpartei.de/wp-content/uploads/2013/01/Piratenpartei_Grundsatzprogramm_Dezember_2012.pdf

Werkstatt zu einer gemeinsamen Spendenkampagne – Ohne moos nix los

Liebe Piraten, liebe Interessierte. Es ist ja kein großes Geheimnis, dass wir im Landesverband Berlin dringend finanzielle Mittel benötigen, um den Wahlkampf 2016 zu finanzieren, aber auch um einfach nur tolle Dinge zu tun und unsere politischen Ideale in die Welt weiter hinauszutragen.

Im Jahr 2016 möchten wir gerne an die Erfolge des Wahljahres 2011 anknüpfen. Dazu müssen wir unterschiedliche Wahlkampagnen durchführen, die Geld kosten.

In Berlin haben wir in den vergangenen Jahren in den BVVen und im AGH zahlreiche Kleine- und Große Anfragen und Anträge gestellt. Wir haben einiges vorzuweisen und daran möchten wir zusammen mit Euch erfolgreich weiter arbeiten. Dazu benötigen wir noch im Jahr 2015 Euren Mitgliedsbeitrag für das Jahr 2016.

Bei der Hanfparade 2015 waren wir mit einem tollen Truck, einem umfangreichen Stand und coolen DJs dabei. Bei der großen TTIP Demo waren wir mit dem Piraten-Segelboot aus Niedersachsen, der Orange Pearl, unterwegs und hatten einen erfolgreichen Stand auf der Straße des 17. Juni. Bei der Anti-AfD-Demonstration vor dem Brandenburger Tor hat unser Vorsitzender Bruno Kramm eine begeisternde Rede gehalten und an unserem Stand fanden sich viele interessierte Bürger*innen ein.

Dr. Siegfried Hansen hat es in die Stichwahl für das Bürgermeisteramt in Glückstadt in Schleswig-Holstein geschafft und befindet sich damit im Rennen um das Bürgermeisteramt. Die Piraten Partei in Island ist in den Umfragen stärkste Kraft und es ist durchaus möglich, das Birgitta Jónsdóttir von der Piratenpartei in Island die kommende Premierministerin von Island sein wird.

Bitte überweist Euren Mitgliedsbeitrag für 2016 in Höhe von 48 Euro schon in diesem Jahr. Damit seid Ihr direkt ab dem 1. Januar 2016 stimmberechtigt. Falls Ihr Euch den Mitgliedsbeitrag in Höhe von 48 Euro nicht leisten könnt, habt Ihr die Möglichkeit, einen Antrag auf Beitragsermäßigung zu stellen. Solltest Ihr in der Vergangenheit bereits einen Antrag auf Beitragsminderung gestellt haben, müsst Ihr dies für 2016 wiederholen, da dieser Antrag immer nur für ein Jahr gültig ist. Das Formular kannst Du hier runterladen [1].

Solltet Ihr bereits ein Lastschriftformular ausgefüllt und eingereicht haben (was wir super finden), so könnt Ihr Euren Mitgliedsbeitrag für 2016 trotzdem bereits vorab überweisen, denn wir haben sichergestellt, dass der Beitrag in diesem Fall nicht erneut eingezogen wird.

Sofern es Eure persönlichen Umstände zulassen, freuen wir uns auch über eine zusätzliche Spende, welche dem Landesverband Berlin direkt zugute kommt. Unser Ziel ist es, von der Parteienfinanzierung und dem internen Finanzausgleich unter den Landesverbänden zu profitieren und 2016 finanziell somit wieder in der Lage zu sein, spannende Projekte und Aktionen umzusetzen. Daher würden wir uns sehr freuen, wenn du über den freiwilligen Mitgliedsbeitrag hinaus etwas spenden würdest.

Es ist sehr wichtig, dass die Piraten in diesem Jahr noch genügend Spenden zusammenbekommen. Das liegt vor allem an der Parteienfinanzierung. Deshalb wollen wir gemeinsam mit euch eine groß angelegte Kampagne entwickeln, wie wir es schaffen, in Zukunft die Ziele der Piraten auch nach außen vertreten zu können und wie wir für möglichst viele Kampagnen der Piraten in Zukunft die nötige Unterstützung zusammenbekommen. Dazu müssen wir sicherlich in erster Linie auch alle an einem Strang ziehen.

Natürlich wollen wir nicht einfach nur um Spenden bitten. Es gibt ganz tolle Ideen, wie wir beispielsweise über eine Crowdfunding-Kampagne, piratige Aktionen oder vielleicht auch über knackige Darstellungen unseres Programms, Ideale der Piraten bei den Menschen wieder wecken können, so dass dafür auch wieder Geld gegeben wird. Wenn wir das schaffen, dann haben wir gemeinsam nicht nur ein Konzept sondern auch ausreichend Mittel in der Tasche dieses umzusetzen. Deshalb gibt es eine gemeinsame Werkstatt, in der wir das entwickeln wollen. Am Mittwoch, den 18. November 2015, treffen wir uns in der P9a (Pflugstraße 9a, 10115 Berlin), um ab 18 Uhr, gemeinsam Ideen zu entwickeln wie die Piraten wieder liquide werden. Wir bitten euch sehr, an diesem Mittwoch mitzumachen.

Eure Spenden und Mitgliedsbeitrag könnt Ihr auf folgendes Konto überweisen:

Spenden!

Bank: GLS Bank
Kontoinhaber: Piratenpartei LV Berlin
Kontonummer: 1103713200
Bankleitzahl: 43060967
IBAN: DE53430609671103713200
BIC: GENODEM1GLS

Quellen:
[1] https://wiki.piratenpartei.de/wiki/images/9/9c/Antrag_auf_Minderung_des_Mitgliedsbeitrags.pdf

Bild: Manfred Morgner

Piraten setzen um: Direkte Bürgerbeteiligung in den Rathäusern

PIRATEN sind mit dem Thema direkte Bürgerbeteiligung in den Wahlkampf 2011 gezogen. Mit der Plattform „OpenAntrag“[1] ist dies ermöglicht. Dort kann anonym ein Antrag an das jeweilige Bezirksparlament gestellt werden, der durch die dortigen PIRATEN bearbeitet wird. In der Zeit vom 31.10. bis 8.11.2015 führen die PIRATEN zu OpenAntrag eine Themenwoche durch.

In neun Berliner Bezirken haben die Bürger die Möglichkeit, anonym eigene Anträge mit Hilfe des Portals „OpenAntrag“ einzustellen, die dann von der Fraktion der PIRATEN in der jeweiligen Bezirksverordnetenversammlung (BVV) geprüft und im besten Fall auch übernommen werden. Im Portal kann der Bearbeitungsstand des Antrages verfolgt werden.

Willkommen sind alle Themen, die den Bezirk betreffen und von den Verordneten in die BVV eingebracht werden können. Die Themen können reichen von das Aufstellen zusätzlicher Fußgängerampeln, Zebrastreifen, Einrichtung von verkehrsberuhigten Straßen bis zur Gestaltung des öffentlichen Raumes. Das Portal ist einfach aufgebaut und erleichtert so den Kontakt zwischen Bürger und Fraktion.

Bürgerbeteiligung – ganz einfach und ganz nah!

Die PIRATEN veranstalten bundesweit von Freitag, 30. Oktober 2015, bis Sonntag, 8. November 2015, eine Themenwoche mit diesem Thema.

Das „Logbuch“[2] ist eine 16-seitige Broschüre rund um das Thema OpenAntrag.

Bei folgenden Veranstaltungen wird „OpenAntrag“ vorgestellt und diskutiert:

  • Mitte
    06.11. – 18 Uhr bis 20 Uhr: Infoveranstaltung im Sprengbüro (Abgeordnetenbüro Heiko Herberg), Tegeler Straße 39, Berlin-Wedding
  • Reinickendorf
    07.11. – 11 Uhr bis 13 Uhr: Infostand in der Gorkistraße Ecke Berliner Straße, Berlin-Tegel
  • Steglitz-Zehlendorf
    31.10. – 10:30 Uhr bis 13 Uhr: Infostand auf dem Hermann-Ehlers-Platz, U Rathaus Steglitz
    04.11. – 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr: Infostand vor „Zehlendorfer Welle“ in der Clayallee 328, Berlin-Zehlendorf
    07.11. – 10:30 Uhr bis 13 Uhr: Infostand auf dem Hermann-Ehlers-Platz, U Rathaus Steglitz

Komm vorbei. Diskutier mit uns OpenAntrag!

Links:
[1] Webseite OpenAntrag: http://openantrag.de
[2] Logbuch Themenwoche OpenAntrag: http://wiki.piratenpartei.de/wiki/images/2/27/KL01_Openantrag.pdf

Peira-Matinee mit Inge Hannemann

Endlich ist es gelungen, Inge Hannemann [4] nach Berlin zu holen.

Inge Hannemann ist ehemalige Mitarbeiterin in der Arbeitsagentur, Whistleblowerin und HARTZ IV-Kritikerin. Inzwischen sitzt sie für DIE Linke in der Hamburger Bürgerschaft. Sie wendet sich nicht nur gegen HARTZ IV und die damit verbundenen Sanktionen, sie ist auch eine der prominentesten Befürworterinnen des Bedingungslosen Grundeinkommens.

Veranstaltungsankündigung: Inge Hannemann in Berlin


18. Oktober 2015
11.00 – 13.00
Peira-Matinee
Cum Laude das Restaurant
Humboldt-Universität zu Berlin
Am Festungsgraben, 10117 Berlin

Mit Whistleblowing wäre das nie passiert – Die Themenbeauftragten der Piratenpartei fordern Schutz für Hinweisgeber

Die jahrelangen Manipulationen bei VW wären wohl früher aufgedeckt worden, wenn es üblich und erlaubt wäre, Gesetzesverstöße, Korruption oder Missstände in Unternehmen und Behörden öffentlich zu machen („Whistleblowing“). Bei VW blieben die Stimmen von Mitarbeitern intern ungehört und drangen – aus Angst vor Konsequenzen nicht nach außen. Das zeigt, wie notwendig die Stärkung von Whistleblowern ist.

Das zeigt, wie notwendig die Stärkung von Whistleblowern ist. Bekannt wurde das Thema durch die Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden. Doch Whistleblower gibt es auch in Deutschland, von der Pflegkraft bis zur couragierten Jobcentermitarbeiterin Inge Hannemann. Allerdings kann von einem Whistleblowerschutz in der Bundesrepublik Deutschland bislang nicht die Rede sein. Im Gegenteil. Immer noch werden Whistleblower als Egoisten und Nestbeschmutzer diffamiert, verlieren ihren Job und werden kriminalisiert.

Das zeigt exemplarisch auch die Anzeige der Bundesanwaltschaft gegen die Herausgeber von netzpolitik.org. Die Internetplattform hatte Papiere des Verfassungsschutzes veröffentlicht, weshalb gegen sie wegen Landesverrats ermittelt wurde. Die Anzeige wurde zwar zurückgezogen, hat aber ihre einschüchternde Wirkung nicht verfehlt.

Aktuell plant Justiz-Minister Maas, die Weitergabe von geleakten Daten als „Datenhehlerei“ unter Strafe zu stellen. [2] Auch diese Strafverschärfung wendet sich gegen potenzielle Whistleblower, kritische Netzplattformen und investigative Journalisten. Dieser Vorstoß von Mass gehört sozusagen zum Kleingedruckten im Gesetzesentwurf zur Vorratsdatenspeicherung (VDS). Den meisten Abgeordneten im Bundestag dürfte nicht einmal bekannt sein, dass sie hier auch einer Aufweichung des Grundrechts auf Pressefreiheit zustimmen.

Dagegen setzt sich die Piratenpartei für eine allgemeine und umfassende gesetzliche Regelung zum Schutz von Whistleblowern ein [6], und fordert die Einrichtung von neutralen unabhängigen Anlaufstellen, die es ermöglichen, anonym Straftaten und Ethikverstöße zu melden.

Die Piratenpartei hält es ferner für dringend notwendig, die Pressefreiheit im Informationszeitalter dahingehend anzupassen, dass über die klassischen Journalisten hinaus Blogger und Informationsplattformen ebenfalls durch die Pressefreiheit geschützt werden. Wir wenden uns auch gegen den Versuch, die Weitergabe von geleakten Daten als „Datenhehlerei“ unter Strafe zu stellen und damit potenzielle Whistleblower, kritische Netzplattformen und investigative Journalisten unter Druck zu setzen. Außerdem fordern wir den Berliner Senat auf, Whistleblowern quasi „Asyl“ anzubieten und ihnen z.B. durch Unterstützung bei Wohnungs- und Arbeitssuche symbolisch und praktisch den Rücken zu stärken und so ein Zeichen für Zivilcourage zu setzen.

Themenbeauftragte für Whistleblowing

Als Beauftragte für Whistleblowing Berlin beschäftigen sich Tina Günter, Michael Ickes und Marsupilami für die Piratenpartei Berlin mit dem Thema.

Lange bevor durch die Enthüllungen von Edward Snowden, das Whistleblowing in aller Munde war, setzten sich die drei Pirat*innen für Whistleblower ein. Es begann 2011 mit Solidaritätsaktionen für Chelsea Manning (früher Bradley Manning), dem jungen Soldaten, der vertrauliche amerikanische Daten des US- Militärs an Wikileaks weitergeben hat. Sie vertreten die Piratenpartei im überparteilichen Manning-Netzwerk z.B. bei Mahnwachen vor der amerikanischen Botschaft, auf denen auf das Schicksal von Manning aufmerksam gemacht wurde. Manning saß Monate lang in den USA in Isolationshaft, musste teilweise nackt in seiner Zelle ausharren, so dass sich der UN-Folterbeauftragte und Amnesty International einschalteten. Inzwischen wurde er zu 35 Jahren Haft verurteilt.

Schon auf der Landesmitgliederversammlung der Piratenpartei Berlin 2012 verabschiedeten die Teilnehmer*Innen eine Solidaritätserklärung mit Chelsea Manning.[1] Außerdem wurde an der Australischen Botschaft ein Schreiben überreicht, das die Australier auffordert, sich dafür einzusetzen, dass der Gründer der Internetplattform Wikileaks Julian Assange nicht in die USA ausgeliefert wird.

Und dann kam Edward Snowden…

Dann hat der Snowden-Hype das Thema Whistleblowing plötzlich aus seiner Nische geholt. So entwickelte sich eine unserer Manning-Mahnwachen zu der vielbeachteten Solidaritätskundgebung mit den Masken von Manning und Snowden am Brandenburger Tor. In Tempelhof-Schöneberg forderten PIRATEN mit einer Unterschriftenaktion „Asyl für Snowden“. Im Europawahlkampf stellten wir Großplakate mit „Asyl für Snowden“ auf, die viel Beachtung fanden.

Vor dem Gebäude, in dem der NSA-Untersuchungsausschuss tagte, inszenierten wir ein Happening, in dem führende Piraten so taten, als begrüßten sie Snowden zu seiner Aussage vor dem Ausschuss. Diese Performance schaffte es bis in die Tagesschau.

Whistleblower in Deutschland

Auch in Deutschland gibt es Whistleblower. Wir stellten eine Initiative ins Liquid-Feedback [3] (einem der Online-Meinungsbildung-Tools der Piratenpartei). Die Anregung in Deutschland lebende Whistleblower mehr ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit zu rücken und zu unterstützen, wurde im Landesverband mehrheitlich befürwortet.

Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Solidarität mit der ehemaligen Arbeitsvermittlerin Inge Hannemann, die wegen ihrer kritischen Haltung und ihrer Veröffentlichungen zur Anwendung der Sanktionspraxis in den Jobcentern von ihrer Arbeit freigestellt wurde. Sie ist nicht nur Whistleblowerin und HARTZ IV-Kritikerin sondern setzt sich auch für ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) ein, was ja auch eine der zentralen Forderung der Piratenpartei ist.

Darum haben wir uns sehr bemüht Inge Hannemann einzuladen und fanden endlich beim Peira e.V. positive Resonanz und einen passenden Rahmen. Wir freuen uns, Inge Hannemann [4] am 18. Oktober 2015 bei uns in Berlin begrüßen zu dürfen (siehe Veranstaltungsankündigung [5]).

Für die Themen-Beauftragten zum „Whistleblowerschutz“
Tina G | Tin-Te

Quellen:
[1] Solidaritätserklärung mit dem mutmaßlichen Whistleblower Bradley Manning – LMV2012.2 – http://tinyurl.com/aker5mh
[2] http://www.sueddeutsche.de/digital/netzpolitik-datenhehlerei-1.2676184
[3] Liquid Feedback https://www.piratenpartei.de/mitmachen/arbeitsweise-und-tools/liquid-feedback/
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Inge_Hannemann
[5] Peira e.V. – https://www.peira.org/veranstaltungen/
[6] http://wiki.piratenpartei.de/BE:Bundesparteiprogramm#Whistleblowerschutz

Lichterkette am 17.10.: Flüchtlinge willkommen – Fluchtursachen überwinden

Am 17. Oktober 2015 lassen Berliner*innen gemeinsam mit Geflüchteten zigtausende von Lichtern der Hoffnung und Solidarität erstrahlen. Unter dem Motto „Lichtzeichen setzen“[1] wird eine Lichterkette von Spandau bis Kaulsdorf quer durch die Stadt auf der zentralen Ost-West Achse die Botschaft „Flüchtlinge willkommen – Fluchtursachen überwinden“zum Strahlen bringen.

Eine Lichterkette ist als Gegenbild zu Krieg und Gewalt das wohl friedlichste Zeichen, das Menschen öffentlich geben können.

Die vom Ökumenischen Zentrum (WILMA) [2] organisierte Aktion wird von vielen Berliner Organisationen und Vereinen unterstützt.
Wir alle freuen uns auf die mindestens benötigten 25.000 Teilnehmenden, sodass es eine komplette Lichterkette durch die Stadt geben wird.

Nach wie vor treffen täglich hunderte Geflüchtete in Berlin ein, die die uneingeschränkte Solidarität und Unterstützung aller Berliner*innen brauchen. Dazu gehört auch, sich der Ursachen von Flucht und Migration und der damit einhergehenden Verantwortung des Westens bewusst zu werden. Wir begrüßen es sehr, dass mit dieser Lichterkette der Diskurs dazu weiter befördert und sichtbar gemacht wird.

Die Berliner PIRATEN unterstützen die Aktion und rufen dazu auf, am kommenden Samstag mit dabei zu sein.

Seid dabei. Bringt möglichst viele Kerzen, Feuerzeuge, Lampions und Taschenlampen mit. Bringt Berlin zum Leuchten!

Folgende Bezirke oder Teilbezirke treffen sich an folgenden Kreuzungen der Ost-West-Achse (ab 19:30 Uhr):

  • Hellersdorf, Marzahn: Mädewalder Weg/Alt-Kaulsdorf
  • Hohenschönhausen: Blumberger Damm/Alt-Biesdorf
  • Lichtenberg, Köpenick: Märkische Allee/Alt-Biesdorf, Am Tierpark/Alt-Friedrichsfelde + S-Bhf. Lichtenberg/Frankfurter Allee
  • Weißensee, Treptow: S+U-Bhf. Frankfurter Allee
  • Kreuzberg: Frankfurter Tor
  • Friedrichshain: Strausberger Platz
  • Mitte: Alexanderplatz
  • Pankow: Alexanderplatz + Spandauer Straße/Karl-Liebknecht-Straße
  • Prenzlauer Berg: Spandauer Straße/Karl-Liebknecht-Straße
  • Tempelhof: Friedrichstraße/Unter den Linden
  • Schöneberg: Pariser Platz
  • Wedding, Tiergarten, Zehlendorf: Großer Stern + Bachstraße/Straße des 17. Juni
  • Steglitz: Ernst-Reuter-Platz
  • Wilmersdorf: Wilmersdorfer Straße/Bismarckstraße
  • Neukölln: U-Bhf. Kaiserdamm + Theodor-Heuss-Platz
  • Charlottenburg-Ost: Theodor-Heuss-Platz
  • Charlottenburg-West: S-Bhf. Heerstraße
  • Reinickendorf: Scholzplatz/Heerstraße + Glockenturmstraße/Heerstraße
  • Spandau: Pichelsdorfer Straße/Heerstraße, Gatower Straße/Heerstraße, Magistratsweg/Heerstraße
  • Potsdam: Pariser Platz, Großer Stern, Ernst-Reuter-Platz
  • Falkensee: Magistratsweg/Heerstraße

Quellen:
[1] Webseite „Berliner Lichterkette“: http://www.berliner-lichterkette.de/
[2] Webseite des ökumenischen Zentrums: http://www.oekumenischeszentrum.de/

TTIP stoppen – keine unendliche Geschichte

TTIP stoppen – keine unendliche Geschichte

Am 10.10. findet in Berlin die wohl größte Demonstration Deutschlands gegen die geplanten TTIP [1] und CETA [2] Abkommen statt. Dies ist ein weiterer Höhepunkt im Kampf gegen die undurchsichtigen Verhandlungen zwischen der EU und den USA. Die Bürgerinitiative gegen TTIP und CETA hat bereits mehr als zwei Millionen Unterschriften gesammelt.

Mit dabei im Netzwerk gegen TTIP sind neben den Piraten auch viele Verbände, Initiativen und Gewerkschaften. Ein besonders umstrittener Aspekt bei dem geplanten Abkommen ist der Investitionsschutz. Hier werden insbesondere die privaten Schiedsgerichte kritisiert, die Streitigkeiten zwischen Unternehmen und Staaten regeln sollen und unter Umständen Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe festlegen können.

Doch hat es jetzt eine bemerkenswerte Bewegung gegeben. Die zuständige EU-Kommissarin Cecilio Malmström hat nun ein neues/geändertes Verfahren ins Gespräch gebracht. Es soll ein bilaterales Handelsgericht zwischen den USA und der EU geben, welches Streitfälle schlichten und sich zu einem internationalen Handelsgerichtshof entwickeln soll. Dies Gericht soll transparenter agieren als die ursprünglich vorgesehen Schiedsgerichte. Es soll mit Berufsrichtern statt Wirtschaftsanwälten besetzt werden. Dies ist ein erster Erfolg der vielen TTIP-Kritiker.

Allerdings ist auch dieser Vorschlag keine wirkliche Lösung: Er berührt nicht das bereits mit Kanada ausgehandelte CETA-Abkommen. Es ist auch nicht klar was geschieht, wenn die USA diesem Vorschlag nicht zustimmen. Außerdem ist auch dieses Gericht Teil des Völkerrechts und damit nicht Bestandteil nationalen Rechts. Ein weiterer wichtiger Punkt sind Lebensmittelvorschriften.

Am 4. Januar 2011 unterzeichnete U.S. Präsident Obama den Food Safety Modernization Act [3] (Lebensmittelsicherheit und Modernisierungsgesetz). Es erlaubt der US Nahrungsmittelaufsicht (FDA) die Kontrolle entlang der kompletten Produktionskette. Ebenso gibt es eine Nachweispflicht für durchgeführte Kontrollen und die Kompetenz, kontaminierte Lebensmittel ganz vom Markt zu nehmen. Dies wird von europäischen Konzernen heftig bekämpft, denn auch Lebensmittelimporte unterliegen verschärften Kontrollen durch die FDA.

NAFTA [4] (North American Free Trade Agreement) war ein Freihandelsabkommen – bei TTIP taucht das ‚Frei‘ nicht im offiziellen im Namen auf. Es ist also sehr irreführend, es überhaupt so zu bezeichnen, denn, wie der Spruch so lautet: There is no such thing as a free lunch. Mit anderen Worten: Es gibt nichts umsonst. Bei TTIP handelt es sich um ein sehr undemokratisches System und Veränderungen wie die von Malmström vorgeschlagenen kommen in „Häppchenform“. Sie sind letztlich nichts als Kosmetik, denn die Konzerne (Streitparteien) müssen sich nach wie vor nicht an das Gericht eines Landes wenden. Am sinnvollsten ist es aber, diese Sondergerichte abzuschaffen bzw. gar nicht erst zu schaffen, weil dann automatisch die Anzahl spezialisierter Anwaltskanzleien in Investitionsverfahren sinkt.

Hat Welthandel jemals funktioniert? Gab es nicht häufig Schieflagen? Handelsabkommen machten häufig Industrieländer reich, nicht aber „Entwicklungsländer“. Mit TTIP bekommen zum ersten Mal auch Deutschland und andere Industrieländer eine Vorstellung von Machtlosigkeit gegenüber Verhandlungen präsentiert, denn TTIP ist ein Eingriff in die Gestaltungsmacht der Politik. Die Bürger und die Staaten könne nicht mehr frei bestimmen, welchen Kurs ihre Politik nehmen soll, wo sie z.B. lieber privat oder besser staatlich organisiert sein soll. Die Entscheidungsfindung muss aber transparent und nachvollziehbar sein, selbst wenn es sich um vermeintlich Belangloses handelt. Daher ist Widerstand gegen diese Abkommen erste und vornehmste Bürgerpflicht!

Quellen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Transatlantisches_Freihandelsabkommen
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Comprehensive_Economic_and_Trade_Agreement
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/FDA_Food_Safety_Modernization_Act
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Nordamerikanisches_Freihandelsabkommen

Autor: galaxypol

Mitmachen!
Wir freuen uns über alle die Lust und Zeit haben beim PIRATEN Infostand auf der Straße des 17. Juni in Richtung der Siegessäule mit zu helfen. Zu diesem Zweck gibt es hier einen Doodle – Eintragen und dabei sein!

Spenden!
Weiter würden wir uns sehr über Spenden für Streumaterial für den Infostand auf folgendes Konto freuen

Bank: GLS Bank
Kontoinhaber: Piratenpartei LV Berlin
Kontonummer: 1103713200
Bankleitzahl: 43060967
IBAN: DE53430609671103713200
BIC: GENODEM1GLS

Werbung machen!
Und nicht zu vergessen… – Macht bitte Werbung für die Demo – Material dazu könnt Ihr unter http://ttip-demo.de/mitmachen/flyer-plakate/ bestellen

Endlich Coffeeshops? Wollen wir das wirklich so?

Die Legalisierung von Cannabis war im letzten Jahr sehr häufig Thema in der Presseberichterstattung. Bundesweit fordert die Piratenpartei in zahlreichen Parlamenten, einen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung zur Cannabisabgabe [6] zu formulieren und somit ein Modellprojekt beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) [4] zu beantragen.
Viel zu wenig Augenmerk wird hierbei bisher auf die genaue Ausgestaltung der Cannabisabgabe gelegt und darauf, wie diese Modellprojekte umgesetzt werden sollen.

Eines ist den Piraten bereits klar – eine Abgabe in der Form, wie sie im Namen der Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg beantragt wurde, will ganz sicher kaum einer der Legalisierungsbefürworter.

Ein Modellprojekt ist eine Ausnahmegenehmigung nach dem Betäubungsmittelgesetz für eine Abgabe von Cannabis an Konsumenten. Der Besitz von Cannabis bleibt damit außerhalb der Teilnahme an diesem Modellprojekt weiterhin verboten! Eine solche Ausnahmegenehmigung soll im öffentlichen Interesse liegende positive Auswirkungen auf die Umgebung haben oder wissenschaftliche Erkenntnisse bringen.

Deutschlandweit würden weitere Anträge für eine Ausnahmegenehmigung zur Cannabisabgabe sicherlich die Erfolgswahrscheinlichkeit eines Antrages erhöhen und die Legalisierung von Cannabis beschleunigen. Auch die PIRATEN hoffen daher auf zahlreiche Nachahmer bundesweit, die Anträge auf Modellprojekte zur Cannabisabgabe stellen. Verständlicherweise ist es aus diesem Grund schwierig für Legalisierungsbefürworter, sich kritisch gegenüber Vorstößen in Richtung einer Legalisierung von Cannabis zu äußern.

Nach dem parlamentarischen Beschluss in Friedrichshain-Kreuzberg im Jahr 2013 wurde diesen Sommer, nach knapp zwei Jahren Diskussion der erste ausformulierte Antrag beim BfArM abgegeben. In wenigen Tagen erwartet der Bezirk eine Antwort auf den Antrag für eine Ausnahmegenehmigung. Der Antrag in Friedrichshain-Kreuzberg [1] wurde mit der Motivation geschrieben, eine politische Ablehnung durch das BfArM [4] (so weit wie möglich) zu erschweren.

Leider wurde in der Berichterstattung häufig so getan, als könnte bereits die erste Abgabestelle eröffnen und nur wenig bis kein Augenmerk darauf gelegt, in welcher Form die Abgabe stattfinden soll und welche Schritte zur Umsetzung notwendig wären.

Ein Modellprojekt für ganz Berlin sollte nach Meinung der Mitglieder der IG Sucht der Piratenpartei Berlin zeigen, welche Auswirkungen eine Legalisierung von Cannabis bundesweit hätte.

Hoffnungen von Legalisierungsbefürwortern auf einen gemütlichen Coffeeshop mit Sofas & Bewirtung werden beim Durchlesen des Antragstextes ziemlich schnell widerlegt.
Sollte dieser Antrag vom Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte angenommen werden, so ähnelt die Abgabe eher eine streng kontrollierten Suchtberatungsstelle.
Die Abgabestelle soll mit Beipackzetteln und Warnhinweisen versehene 1 Gramm-Portionen zum Preis von 10 bis 11 Euro pro Gramm ausgeben. Bei der Höchstmenge von 10 Gramm pro Tag gibt es keinen Mengenrabatt. Der Nachweis der Höchstmenge wird per Serverabgleich über die Identifikationskarte der notariell registrierten Einwohner gewährleistet. Zielgruppe sind Personen mit problematischem Konsum, Personal wird von der Landesstelle für Suchtprävention geschult und auch Angebote für die ambulante und stationäre Behandlung von Problemkonsumenten sollen geboten werden. Der Konsum der Nutzer wird per Tagebuch festgehalten und darf über die Zeit der Studie nicht ansteigen, da sonst das Modellprojekt abgebrochen wird. Alle noch nicht im Antrag enthaltenen Aspekte sollen durch den Entwurf des Cannabiskontrollgesetzes [3] abgedeckt werden.
Schon beim Durchlesen des Entwurfes im Bundestag fiel leider auf, dass Cannabis hier nicht nach wissenschaftlichen Fakten entsprechend der Gefährdung durch die Substanz betrachtet wird, sondern eine um ein Vielfaches stärkere Kontrolle von Anbau, Transport, Aufbewahrung und Verkauf gefordert wird, als bei den verschiedenartig gefährlicheren legalen Drogen oder vielfach gefährlicheren Medikamenten.

Den Leser möchte ich fragen, ob er es sich als Gelegenheits- oder Dauerkonsument vorstellen könnte, überteuerte Kleinportionen mit Warnhinweisen in einer Suchtberatungsstelle per ID-Karten kaufen zu müssen und dafür ein Konsumtagebuch anzulegen? Ist eine solche Art der Abgabe vergleichbar mit der Behandlung beim Einkauf eines Feierabendbieres?
Es ist nicht zu erwarten, dass eine solche Abgabe eine Konkurrenz zum gewohnten Dealer darstellt.

Eine Legalisierung im Sinne der Piraten würde ähnlich der Behandlung von Tabak aussehen, wo neben dem nichtkommerziellen Anbau für den Eigenkonsum auch Fachgeschäfte ähnlich wie Weinlokale erwachsene Kunden zu einzelnen Sorten beraten, so Jessica Zinn, Mitglied der Piratenpartei und der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg.

[2]

Eine Legalisierung kann Jugendschutz durch Altersbeschränkungen, Verbraucherschutz durch Kontrolle der Inhaltsstoffe und staatliche Einnahmen durch beispielsweise die Besteuerung des Verkaufes bieten.

Bundesweit sind mehr parlamentarische Beschlüsse zur Ausarbeitung eines Antrages auf eine Ausnahmegenehmigung wünschenswert. Hierbei sollte jedoch darauf geachtet werden, ob das Modellprojekt wissenschaftliche Fragestellungen bezüglich einer Legalisierung wirklich beantworten kann und es möglich ist Ziele des Modellprojektes, wie eine Verdrängung des Schwarzmarktes mit der Umsetzung überhaupt zu erreichen.

Wer mehr über Bemühungen zur Legalisierung von Cannabis, die Formulierung von Anträgen für Modellprojekte, Sucht- und Drogenpolitik oder auch Hanf als Medizin oder wertvolle Nutzpflanze wissen möchte, ist herzlich eingeladen, alle zwei Wochen ( 01.10., 15.10 und 29.10.2015 usw.) am Donnerstagabend um 19 Uhr im Keller des Hanfmuseum Berlin vorbeizuschauen und parteiunabhängig mit PIRATEN und anderen Legalisierungsaktivisten über diese und andere Themen zu diskutieren. Das Hanfmuseum findet Ihr in der Straße Mühlendamm 5 in 10178 Berlin. Bitte nicht nach 20 Uhr kommen, da das Museum um 20 Uhr schließt und ihr dann vor verschlossener Tür steht.

Meldet euch gerne mit Fragen und Anregungen zur Umsetzung von Modellprojekten oder wie ihr euch die Legalisierung vorstellt.

Autor: Jessica Miriam Zinn
Bild: Pauli Pirat

Quellen:
[1] Link zum Antragstext für ein Modellprojekt in Friedrichshain-Kreuzberg:
http://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/politik-und-verwaltung/service-und-organisationseinheiten/qualitaetsentwicklung-planung-und-koordination-des-oeffentlichen-gesundheitsdienstes/cannabisregulierung_fk.pdf
[2] Auftaktkundgebung der Hanfparade mit Jessica Zinn, Piratenpartei, Mitglied der BVV Friedrichshain-Kreuzberg http://www.youtube.com/watch?v=wfNe3OnTRU4
[3] Entwurf für ein Cannabiskontrollgesetz der Bundestagsfraktion Grüne http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/042/1804204.pdf
[4] Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) http://www.bfarm.de/
[5] Hanf Museum Berlin http://www.hanfmuseum.de/
[6] http://www.huffingtonpost.de/lukas-lamla/cannabiskontrollgesetz-piraten-gruene_b_6911346.html

Piraten stellen sich gegen Forderungen nach Einschränkung der sexuellen Selbstbestimmung

Am Samstag werden wieder, wie jedes Jahr seit 2009, Menschen in Berlin gegen das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung demonstrieren. Zu diesem „Marsch für das Leben“ genannten Aufzug rufen im „Bundesverband Lebensrecht“ organisierte neokonservative Kreise auf, Grußworte werden vor allem von der Nomenklatura der Kirchen, der Unionsparteien und der AfD gesendet.

Simon Kowalewski , frauenpolitischer Sprecher der Piratenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, sagt dazu:

Wer sich gegen die farbenfrohe Lebenswirklichkeit stellt, wer homo- und transfeindliche Verklärung in Schulen fordert, wer Menschen das Recht abspricht, selbst über ihre Sexualität und ihre Geschlechtsorgane zu entscheiden, wer Abtreibungen gar mit der Shoa gleichsetzt, muss Widerspruch spüren. Ich fordere daher alle Menschen auf, sich an den Gegendemonstrationen des „WHAT THE FUCK?!“-Bündnis[1] oder des „Bündnis für Sexuelle Selbstbestimmung“[2] zu beteiligen, um deutlich zu zeigen, dass die heutige, aufgeklärte Gesellschaft diese menschenfeindliche Ideologie nicht teilt.

Quellen:
[1] Facebookseite von „What the Fuck?!“: https://www.facebook.com/1000KreuzeWTF
[2] Webseite des Bündnis „Sexuelle Selbstbestimmung“: http://www.sexuelle-selbstbestimmung.de/

Ergebnisse der zweiten Strategiekonferenz – Einladung zur dritten

Die zweite Wahlkampf Strategiekonferenz verabredete eine Überprüfung vorhandener Flyer, einen Terminplan und schlug die Schaffung eines Wahlkampfkoordinators und die Aufstellungsversammlung im Zeitraum Januar / Februar 2016 vor. Diesen Samstag, dem 19.09.2015, folgt in der Landesgeschäftsstelle (P9A) [1] die dritte Wahlkampf Strategiekonferenz der PIRATEN Berlin. Schwerpunkt ist diesmal ein Fahrplan zur Wahlprogrammerstellung zu entwickeln und die Einbindung von Bezirken mit eher weniger aktiven Mitgliedern. Die Organisation, Vorbereitung und Auswertung erfolgt wieder bei dem Bezirksbeauftragtentreffen [2]

Was: 3. Wahlkampf Strategiekonferenz #WASTE3
Wann: 19.09.2015 ab 11:55 Uhr bis 18 Uhr
Wo: Landesgeschäftsstelle (P9A) [1] Pflugstraße 9a in 10115 Berlin

Ausrichtung auf den kommenden Wahlkampf und Stärkung der Schlagkraft der Berliner PIRATEN – das sind die Ziele der Veranstaltungsreihe „Strategiekonferenz #WASTE“, welche durch das Bezirksbeauftragtentreffen[2] organisiert und durchgeführt werden. Alle Berliner PIRATEN sind herzlich eingeladen, hier mit zu wirken.

Die zweite Wahlkampf Strategiekonferenz erarbeitete folgende Punkte:

  • Überprüfung der vorhanden Flyer Bestände auf Weiterverwendung
    Der erste Termin fand am 25.08.2015 statt.
  • SMVB Antrag „Wahlkampfkoordinator“
    Durch den Ausfall der SMVB erarbeitet das BBTreff einen Antrag für die LMVB
  • Terminplan
    Wie weit sind wir? Was muss getan werden? Wurde etwas vergessen? Wir haben einen Entwurf eines Terminplan, der weiter entwickelt wird und bereits in der P9A aushängt.
  • SMVB Antrag „Aufstellungsversammlung Januar/Februar 2016“
    Durch den Ausfall der SMVB erarbeitet das BBTreff einen Antrag für die LMVB
  • Auftrag „Socialmedia“ an das Pressesquad
  • inaktive Bezirke
    Es sind Vorschläge zu erarbeiten, wie wir auch tatsächlich alle Bezirke effektiv einbinden können. Das Thema soll auf #WASTE3 vertieft werden.
  • Design: Bundesdesign versus Berliner Design
    Wir wissen nicht, wann der Bund liefert. Wir machen uns davon nicht abhängig.

Die dritte Wahlkampf-Strategiekonferenz widmet sich den Punkten Erstellung eines Fahrplans zur Entwicklung des Wahlprogramms sowie Einbindung von aller Bezirke.
Ziel dieser Strategiekonferenz ist es, einen konkreten Fahrplan zur Erstellung und Verabschiedung eines Wahlprogramms zu erstellen und Ideen zu entwickeln, wie wir auch tatsächlich alle Bezirke stärken können.

Weitere Informationen zur Veranstaltung sind auf den Wikiseiten des Bezirksbeauftragtentreffen unter #WASTE[3] zu finden.

Komm vorbei und diskutiere mit!

Vollständiger Blogpost Berlin: http://berlin.piratenpartei.de/berlin/ergebnisse-der-zweiten-strategiekonferenz-einladung-zur-dritten/

Autor: @icke2AIDA

Über das BBTreff
Das Bezirksbeauftragtentreffen[2] (kurz: BBTreff) dient der Vernetzung und dem Erfahrungsaustausch der Bezirke untereinander. Ideen sollen ausgetauscht und untereinander aufgegriffen, Unterstützung bei Problemen oder größeren Veranstaltungen untereinander organisiert werden.

Im Rahmen dieses Treffens werden auch $Dinge, die für die Bezirke relevant sind und auf Landesebene oder darüber hinaus entschieden werden, kommuniziert.

Das Treffen setzt sich aus den Bezirksbeauftragten der 12 Berliner Bezirke und Menschen, die Bezirks-Orga Dinge tun, zusammen.

Natürlich sind auch nicht-Bezirksbeauftragte beim Bezirksbeauftragtentreffen herzlich willkommen.

In Zeiten des Wahlkampfs sind alle WKOrga-Menschen ebenso eingeladen.

Links:
[1] Landesgeschäftsstelle P9A im Wiki: http://wiki.piratenpartei.de/BE:Landesgeschäftsstelle
[2] Wikiseite des Bezirksbeauftragtentreffens: http://wiki.piratenpartei.de/BE:Vernetzung/BBTreff
[3] Wikiseite von WASTE: http://wiki.piratenpartei.de/BE:Vernetzung/BBTreff/WASTE