Am heutigen Donnerstag wurden über den Emailverteiler des Initiativkreis Mediaspree Versenken! AG Spreeufer, sowie auf der Webpräsenz http://www.ms-versenken.org/ massive Vorwürfe gegen Carsten Joost erhoben. Carsten war bis dato Sprecher und Kopf der Initiative und ist seit Januar auch Bürgerdeputierter auf Vorschlag der Piraten in der BVV Friedrichshain-Kreuzberg.
Wir haben Carsten Joost seit langer Zeit als engagierten Kämpfer für Bürgerbeteiligung wahrgenommen, der sich fachlich sehr qualifiziert für eine bürgernahe Stadtentwicklung einsetzt. Carsten wurde daher von den Piraten als Bürgerdeputierter für den Stadtentwicklungsausschuss der BVV vorgeschlagen. Auch hier hat sich Carsten von Anfang an stark eingesetzt und wertvolle Arbeit für unser gemeinsames Anliegen geleistet.
Die gegenüber Carsten Joost geäußerten Vorwürfe treffen uns unvorbereitet. Umfang und Wahrheitsgehalt der Vorwürfe sind für uns bisher nicht nachprüfbar. Wir werden Carsten zu einer Stellungnahme auffordern und versuchen Klarheit über die Vorgänge zu schaffen. Ob die geäußerten Vorwürfe Einfluss auf unsere Zusammenarbeit mit ihm haben, können wir nach jetzigem Kenntnisstand noch nicht ermessen. Unsere Fraktion wird nach Vorliegen weiterer Informationen gemeinsam mit den Friedrichshain-Kreuzberger Piraten das Vorgehen in diesem Fall beraten.
Wir hoffen, dass die Vorgänge unser gemeinsames Anliegen nicht beeinträchtigen und bedauern, dass hier einer der wichtigsten Akteure bei der Organisation von Bürgerbeteiligung in der Stadtentwicklung in unruhiges Fahrwasser geraten ist.
Jessica Zinn und Ralf Gerlich
Fraktionssprecher der Piraten in der BVV Friedrichshain-Kreuzberg
Super Stellungnahme. Sollte Vorlage für alle Piratenstellungnahmen der Zukunft sein.
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Um seine Interessen durchzusetzen, sind dem feinen Herrn viele Mittel recht, z. B. auch körperliche Bedrohung. Der Vorfall, der zum Rücktritt eines Bürgerdeputierten (Ostprinzessin) führte, der seit Bestehen der Initiative an der Seite von Carsten Joost für den Erfolg des Bürgerentscheids „Spreeufer für alle“ gearbeitet hatte, ist unbestritten. „Sorry, aber es musste mal ein Zeichen gesetzt werden“, hieß es zur Entschuldigung. Daraufhin kam es zu folgender Erklärung seitens der Ostprinzessin:
http://www.abriss-berlin.de/blog/2009/01/14/rucktrittserklarung
Hallo Piratin de luxe,
danke, dass du die Vorwürfe von Ostprinzessin gegen Carsten Joost verlinkst. Wir werden dennoch Stellungnahmen der verschiedenen Seiten abwarten.
Leider habe ich neben dieser Stellungnahme keine weiteren Informationen, warum Ostprinzessin als Bürgerdeputierter zurückgetreten ist.
Ich würde gerne wissen welches Interesse du hast, diesen Ausschnitt wiederholt in die Kommentare unter Artikel zu diesem Thema zu posten. Ich nehme an, dass du in näherem Kontakt zu Ostprinzessin stehst. Gerne würde ich dich und Ostprinzessin zu einem Gespräch über die Vorfälle einladen und mit euch, wie mit den verschiedenen Initiativen und Gruppen rund um die Spreeuferplanung die weitere Zusammenarbeit besprechen.
Interne Streitereien zwischen verschiedenen Aktivisten sollten nicht die Arbeit an gemeinsamen Zielen negativ beeinflussen. Solange wir gemeinsam an einer bürgerfreundlichen Stadtentwicklung arbeiten, ist es mir völlig egal in wieviele Gruppen sich die Arbeit aufteilt.
Carsten Joost wurde von verschiedenen Fraktionen als Bürgerdeputierter befürwortet und von der BVV gewählt. Bisher steht Aussage gegen Aussage und weitere Informationen, ob dieser Vorfall von Relevanz für die Fraktion oder die BVV ist fehlen leider.
Ja, ich kenne die Beteiligten und die verschiedenen Initiativen von Beginn an. Mein Interesse ist, fehlende und im Trubel untergehende Fakten möglichst allen zugänglich zu machen, damit am Ende nicht die Wahrheit vor die Hunde geht.
Ich stimme dir zu, dass wir an gemeinsamen Zielen gemeinsam arbeiten sollen, wollen, müssen. Aber ohne Veruntreuung und ohne körperliche Angriffe.
Es sind ja keine „internen Streitereien“ mehr, wenn Gelder von Spendern zweckentfremdet werden, oder wenn ein Bürgerdeputierter auf einen anderen losgeht und dieser dann das Bezirksparlament verlassen muss, weil der Angreifer nicht zum Rücktritt oder zur Aufarbeitung bereit ist.
Dass „Aussage gegen Aussage“ stünde, halte ich in beiden Fällen für eine unzureichende Beobachtung. Wenn nämlich einer der Vorwürfe tatsächlich ungerechtfertigt wäre, wäre es für den Beschuldigten ein leichtes, sie auf juristischem Wege zu unterbinden. Das ist aber nicht der Fall.
In der Politik – wie in allen Machtbereichen – werden solche Vorfälle gern ignoriert oder runtergeredet. Das ist nichts neues. Sie werden oft sogar als Qualifikation angesehen.
Anbei eine Stellungnahme, die verschickt und gepostet wurde. Grüße Jessica Zinn
Betreff: Realitätsverweigerung, Teil I
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Dringende Pressemitteilung
Sehr geehrte Damen und Herren,
offenbar haben Sie eine Mitteilung des “Initiativkreis Mediaspree Versenken! AG Spreeufer” bekommen, in der ein Beschluss verbreitet wird. Dazu muss ich als Betroffener sagen, dass der Aktivenkreis unserer AG Spreeufer von dem Inhalt der Mail und dem Beschluss nichts weiss. Die Adressenliste unseres Mailaccounts wurde von einem ehemalig Aktiven missbräuchlich benutzt. Eine Beratung der Gesamtgruppe darüber steht jetzt dringend an. Zu den Vorwürfen werde ich mich sehr bald mittels einem Webblog äußern. Mir wurde von den drei Initiatoren der Kampagne aber noch nicht dargelegt, worauf sich die Vorwürfe konkret stützen. Vielleicht können Sie mit einer Berichterstattung noch warten, bis sich dieser “Amoklauf” einigermaßen aufgeklärt hat.
Mit freundlichen Grüßen,
Carsten Joost
PS: „Realitätsverweigerung, Teil I“ war übrigens eine Anmerkung der Redaktion bei abrissberlin und nicht der Betreff der PM. Ich habe darauf aufmerksam gemacht, dass es missverstanden werden kann, und es wurde auch schon geändert.
Hallo,
zu den Hintergründen zum BVV-Ausschuss und dem Verhalten von Carsten Joost hatte vor einiger Zeit schon das Berliner MieterEcho berichtet.
http://www.bmgev.de/mieterecho/332/13-mediaspree-buc.html
Carsten äußert sich zu den Vorwürfen auf seinem Blog:
http://spreeuferinfo.blogsport.de
Ihr schreibt, ihr wollt gern mit den verschiedenen Initiativen im Zusammenhang mit der Spreeufer-Planung ins Gespräch über die Vorkommnisse rund um Carsten Joost kommen.
Zum Wirken Herrn Joosts hatten die „Spreepirat_innen“ als Teil des Initiativkreises „Mediaspree versenken!“ vor drei Monaten eine Stellungnahme abgegeben, die im Prinzip nichts an Aktualität verloren hat:
„Was ist eigentlich aus ‚Mediaspree versenken!‘ geworden?“
http://spreepiratinnen.blogsport.de/2011/12/08/was-ist-eigentlich-aus-mediaspree-versenken-geworden/
Für ein persönliches Gespräch könnt ihr uns gern ansprechen.
Der Infoblog von Carsten Joost schreibt, u.a. zum Thema „wenn ein Bürgerdeputierter auf einen anderen losgeht“:
„Unsere konstruktive, kreative und anschlussfähige Ausrichtung wurde über Jahre von außen immer wieder gestört und Mitstreiter und Interessierte zur Aufgabe der Mitarbeit überredet. Dabei diente stets die fortwährende Kritik an meiner Person als Mittel: karrieristisch, undemokratisch, selbstherrlich, monopolistisch und nun auch sich bereichernd. Als ich mich bei einem Treffen von einem Fundamentalkritiker derart persönlich provoziert fühlte, dass ich bedauerlicherweise aufgestanden war und eine für ihn bedrohliche Haltung eingenommen hatte, konnte man mich endlich sogar als „Gewalttäter“ stilisieren.“
http://spreeuferinfo.blogsport.de/
Mich würde durchaus von verschiedenen Beobachter_innen der betreffenden Situation interessieren, was sie dazu (und zu den Gewaltvorwürfen) sagen. Allzu leicht entsehen im Streit politisch interessierte Urteile.
Zur Info.
Piratenpartei deckelt Vorfälle um Carsten Joost
http://www.abriss-berlin.de/blog/#post-2622